19. Mai 1969:

Feld-Bundesliga und Jugend-DM kommen

Selten ist bei einem Bundestag so viel Weitreichendes auf den Weg gebracht worden wie 1969 in Heidelberg. Im Vordergrund steht zweifellos der Beschluss zur Einführung einer Feld-Bundesliga der Herren. Aber bevor die neue Eliteliga in trockenen Tüchern ist, gilt es bange Minuten zu überstehen. Die schriftliche, geheime Abstimmung über den vorliegenden Antrag bringt nur eine hauchdünne Mehrheit von zwei Stimmen zugunsten der Befürworter. Dann wird plötzlich festgestellt, dass es einen Fehler bei der Ausgabe der Stimmkarten für ein paar Vereine gegeben hat. Die Abstimmung muss wiederholt werden, ein zweites Zitterspiel naht. Doch offenbar schwenken in der Pause zwischen den beiden Wahlvorgängen einige Delegierte um, und mit einer nun deutlichen Mehrheit von 141 Stimmen ist der Start der Bundesliga ab Herbst 1969 nun endgültig beschlossene Sache. Auch der Nachwuchs bekommt eine attraktive Wettbewerbsform: Es wird die Ausspielung von Deutschen Meisterschaften für Weibliche und Männliche Jugend A beschlossen. Regeländerungen stehen ebenfalls an: Anpassung der Abseitsregel an den Fußball (also nur zwei Gegenspieler statt bisher drei müssen im Moment der Ballabgabe hinter dem vordersten Stürmer postiert sein). Bei einem Seitenaus wird das Einrollen des Balles mit der Hand nun durch einen Freischlag ersetzt, und ab sofort dürfen maximal zwei Spieler während der Spielzeit ausgewechselt werden.